Terrassen
Die Terrassen sind ein kostbares Erbe der Geschichte der Menschheit und alltäglich in Häusern und Dörfern. Dieser malerische Winkel versteckt seine besondere Erinnerung an den Lauf der Zeit, gebildet aus authentischen Momenten des Lebens, kleinen Familiengeschichten, sonnigen Morgen, Waschplätzen und aufgehängter Wäsche, kühlen Sommernächten, Spielen und formlosen Unterhaltungen. Die Terrassen, wo innen und außen verschwimmen, sind ein häuslicher Bereich von eigener Ikonographie.
Intim, inspirierend und sogar von gewisser Romantik. Von den Terrassen, die wie zum Himmel geöffnete Wachtürme sind, genießt man einzigartige und unendliche Perspektiven der näheren Landschaft und der Winkel unseres alltäglichen Lebens. Ein Raum, der auch während der Monate der Ausgangssperre ganz andere und interessante Bedeutungen wiedererlangt hat.
Die Ausstellung «Terrats» (Terrassen) vermittelt eine Betrachtung rund um den Raum der Terrasse, Zeugnis der Menschheitsgeschichte und alltäglich in den Häusern und Dörfern, und verwandelt diesen Raum in das Objekt einer neuen Betrachtung des Dorfes von Castelló d’Empúries. Die Momentaufnahmen, die sich um diesen (in)diskreten Raum drehen, von dem man sieht ohne gesehen zu werden, lassen uns in der Art eines Voyeurs in eine Intimität eindringen, die uns nicht gehört, um zu entdecken, was uns gemein ist und was wir teilen, aus einer neuen Perspektive.
Eine eklektische Ausstellung, die die Stimmen und Blicke verschiedener Künstler vereint, die Dank der Magie der Fotografie das Alltägliche in Außergewöhnliches verwandeln, das Gegenwärtige in Zeitloses. An der Ausstellung nehmen insgesamt dreiundzwanzig Fotografen teil, die auf die Terrassen von Castelló d’Empúries gestiegen sind, authentische Oasen der Ruhe mitten im Dorf, um uns unveröffentlichte Horizonte und neue Kompositionen und Landschaftsformen zu bieten, resultierend aus dem persönlichen Blickwinkel auf diese Räume familiären und nachbarschaftlichen Genusses. Die Momentaufnahmen halten das Wesen der Terrassen fest und bieten eine neue Perspektive auf die umliegende und alltägliche Landschaf und sinnen gleichzeitig nach über das eigene Konzept der Terrasse, verwandelt in das Objekt anregender Methafern und visueller Spiele.
An der Ausstellung nehmen auch verschiedene Autoren teil, welche die Fotografien mit ihren eigenen inspirierenden Texten begleiten, als Hommage an diesen intimen und gleichzeitig geteilten Raum, wobei sie Erinnerungen und Empfindungen, Szenarien und Begegnungen wachrufen.
Pilar Farrés, Beauftragte